Kann eine Matratze umgetauscht werden, wenn sie unbequem ist?
Übereilter Kauf durch vermeintliches Schnäppchen
Das Angebot wirkt verlockend: Zum Schnäppchenpreis bewirbt die Postwurfsendung von einem Kaufhaus Matratzen von einer Markenfirma – diese Matratzen sind um etwa 200 Euro günstiger als der vorgebliche Normalpreis. Das Angebot gilt nicht mehr lange, daher eilt der Kunde in das Kaufhaus.
» Mehr InformationenDie Verkäuferin klärt den Kunden kurz über die Preisunterschiede und die Härtegrade auf. Der Kunden bevorzugt eine eher harte Matratze. Somit findet ein kurzes Probe-Liegen statt, der Härtegrad der Matratze wird bestimmt und der Kaufvertrag unterzeichnet, der besagt, dass auch die alten Matratzen kostenlos abgeholt werden.
Wenn die neue Matratze Probleme verursacht
Nach der ersten Nacht, die der Kunde auf der neu erworbenen Matratze verbracht haben, folgen bereits die ersten Zweifel. Die neue Matratze erscheint sogar unbequemer und weicher als die alte Matratze, die wegen der inzwischen sichtbaren Abnutzung entsorgt wurde. Am zweiten Tag kommt ein verspannter Nacken hinzu und am dritten Tag treten Kopfschmerzen und auch noch Rückenschmerzen auf. Es kommt zu einem bösen Erwachen, als der Kunde sich über diesen Zustand im Kaufhaus beschwert und um eine Rücknahme von der unliebsamen Matratze bittet. Doch die Verkäuferin teilt mit, dass das nicht möglich sei.
» Mehr InformationenSchließlich sei eine Matratze ein Hygieneartikel und daher auch vom Umtausch ausgeschlossen. Das Ehepaar hätte außerdem vor dem Kauf der neuen Matratze probegelegen. Allerdings stünden zum Probe-Liegen lediglich Einzelmatratzen zur Verfügung. Matratzen, die breitere Formate aufweisen, könnten durchaus weicher sein. Weiterhin bittet die Verkäuferin um etwas Geduld, da es nahezu zwei Wochen dauern könne, bis deren Körper sich an die neue Matratze gewöhnt habe.
Unbequeme Matratzen müssen Händler nicht zurücknehmen
Es ist wichtig zu wissen, welche Umtauschrechte nach einem Matratzenkauf gelten und worauf Sie bereits vor dem Kauf achten sollten, damit Reinfälle vermieden werden.
» Mehr InformationenKauf im | Hinweise |
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Geschäft | Laut Aussage der Verbraucherzentrale Hamburg ist eine Matratze, die im Geschäft ausprobiert wurde und nach dem Kauf unbequem erscheint, das Risiko des Kunden. Der Händler muss in diesem Fall die Matratze nicht zurücknehmen. |
Internet | Bei einem Kauf einer neuen Matratze über das Internet verhält es sich anders. Ein 14-tägiges Rückgaberecht wird durch das Fernabsatzgesetz vorgesehen, weil vor dem Kauf die Käufer keine Gelegenheit haben, die Ware in Augenschein zu nehmen. |
Nur bei Mängeln zur Rücknahme verpflichtet
Der Kunde hat nur dann ein Rückgaberecht, wenn die Matratze keine objektiven Mängel hat. Das gilt beispielsweise dann, wenn der Härtegrad von der Matratze nicht den Angaben des Kaufvertrages entspricht. Reklamiert werden kann auch bei einer falschen Beratung, beispielsweise wenn ein Berater einer übergewichtigen Person eine Matratze empfiehlt, dessen Härtegrad zu gering ist.
» Mehr InformationenTipp! Bei einem Fehlkauf einer Matratze, die keine nachweisbaren Mängel aufweist, ist für den Käufer lediglich auf die Kulanz von dem Händler zu hoffen. In diversen Internetforen bestätigen die Einträge von frustrierten Matratzenkäufern, dass eine Rücknahmebereitschaft der Matratzen sehr verschieden ausgeprägt ist.
Vor- und Nachteile des Kaufs einer Matratze im Internet
- Sie können die Matratze bei Nicht-Gefallen zurückschicken
- oftmals günstiger als im Einzelhandel
- Sie können die Matratze nicht sofort mitnehmen
Schriftliche Bestätigung von dem Umtauschrecht
Lassen Sie sich im Kaufvertrag zugesicherte Eigenschaften von der Matratze schriftlich bestätigen. Erkundigen Sie sich außerdem, ob und ebenso unter welchen Bedingungen der Händler sich auf Rückgabe oder Umtausch einlässt. Dies muss auch schriftlich bestätigt werden. Die Matratzen geben manche Fachhändler ihren Kunden mit einer Schutzfolie zum Probeschlafen bis zu 14 Tage mit.
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